Jinpa – das bin ich!
Hallo, mein Name ist Jinpa. Ich bin ein Kater mit Cerebellärer Hypoplasie. Das bedeutet, dass mein Kleinhirn nicht wie bei den meisten, wie eine Weintraube aussieht, sondern eher wie eine alte, vertrocknete Rosine. Und das kam so:
Als meine Mama mit mir und meinen Geschwistern schwanger war, ist sie an Katzenseuche erkrankt. Wenn das im späteren Drittel der Schwangerschaft passiert, dann kann sich das Kleinhirn nicht mehr normal entwickeln und trägt bleibende Schäden davon. Im Kleinhirn sitzt die Motorik und die Koordinationsfähigkeit und die ist mir abhanden gekommen. Wir Kleinhirngeschädigten lernen dann, das zu kompensieren, aber bei dem einen klappt das dann sehr gut und bei dem anderen weniger gut. Bei mir klappt das weniger gut. Ich kann aber zumindest einigermaßen auf allen vier Pfoten wackeln laufen und im Stehen futtern. So viel zu den guten Nachrichten. Die schlechten lauten: Meine Geschäfte verrichte ich dagegen im Liegen, ich falle dann schon mal in die Hinterlassenschaften, so wie ich auch sonst nach ein paar Schritten immer umfalle und ich kann nicht springen oder sicher landen, weswegen ein Sturz aus 1m Höhe für mich richtig gefährlich werden kann. Alles muss deswegen doppelt und dreifach abgesichert sein. Da wo ich sicher hochkommen muss, muss ich auch sicher wieder runterkommen.
Hier könnt ihr mich mal in einem Video anhimmeln:
Sicher denkt ihr jetzt ‚oooooch, der arme Kater‘, aber das braucht ihr nicht, mir geht es voll töfte.
Mit 4 Jahren hatte ich dann auf einmal meinen ersten Krampfanfall. Nach dem zweiten und dritten stand dann fest, dass das Gesamtpaket den Namen Epilepsie trägt.
Jetzt könnt ihr ‚ooooch‘ sagen. (Übrigens: Gerne nehmen wir auch ‚oooochs‘ in Form von Leckerchen entgegen.)
Mit Phenobarbital bin ich ganz gut eingestellt und jetzt schon eine ganze Weile wieder anfallsfrei *dreimal auf Holz klopf*
Da es zur Epilepsie bei Katzen meist nur extrem schlechte Seiten oder extrem wissenschaftliche Seiten gibt, die Verzweiflung bei den frischgebackenen Epilepsiekatzeneltern aber extrem groß ist, haben wir uns entschieden, zur Epilepsie eigene Seiten ins Netz zu stellen. Damit ihr nicht falsch abbiegen müsst und eure Zeit ganz eurem Zuckermäuschen (kleiner Kalauer) widmen könnt.
Folgende Beiträge sind in dieser Serie bisher erschienen:
Ein (ganz normaler) Epilepsieanfall – Frauchen berichtet
Und im Wissenspaket:
Was ist Epilepsie?
Demnächst:
Was für Epilepsieformen gibt es?
Welche Ursachen kann eine Epilepsie haben?
Was sind bewährte Therapien? Was kann die Schulmedizin?
Welche Möglichkeiten bieten Alternativ-/ Komplementärmedizin?
Wie kann die Ernährung helfen?
Tipps für das Zusammenleben mit Epilepsiekatzen
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