Ich habe der Mama ja gesagt, daß sie jetzt eigentlich nur ein Foto von mir einstellen müsste und der Artikel wär gelutscht. Aber nein, die will ja wieder daß ich euch zutexte.

Wir hatten am Wochenende einige Aha-Erlebnisse. Neben einigen sehr nervtötenden Erlebnissen haben wir aufgrund der immer näherrückenden Deadline für die Rückgabe der Bücher in der Bücherei auch ein ganz faszinierendes Aha-Erlebnis gehabt. Nämlich ein Buch das von mir handelt, weil das „Tierisch intelligent“ heißt. Ist doch klar, oder? Geschrieben hat das ein Herr Birmelin. Birmelin ist aber nicht die Schweizerische Entsprechung für „einen an der Birne haben“ sondern im Gegenteil – der hat richtig was IN der Birne.

Zunächst kommen wir aber erst noch zu einem anderen Aha-Erlebnis. Die Mama hat nämlich bei Facebook ein von der Albert-Schweitzer-Stiftung geteiltes Video geguckt. Das geht fast eine Stunde und die war so fasziniert, daß ich mir das auch mal angucken musste. Und ich muss maunzen: Ja, eindeutig empfehlenswert! Da geht es darum, wie man mit der richtigen Ernährung auch chronische Krankheiten wegbekommen kann und 70% geht es danach deutlich besser. (Die anderen halten vermutlich die Ernährungsform nicht ein) Und Frauchen hat dann auch gelernt, warum bei ihr die Milch die Wurzel des Bösen für ihre Gelenke ist.

Ansehen könnt ihr euch den kurzweiligen Beitrag von dem Neal Barnard hier (schönes Englisch mit deutschen Untertiteln):

Ich finde das gut, wenn Frauchen ihre Ernährung jetzt auf Pflanzenkost umstellt. Weil dann mehr Fleisch für uns übrig bleibt. Aber blieb es ja sowieso schon.

Und das andere positive Highlight war wie schon angemaunzt das Buch TIERISCH INTELLIGENT von Dr. Immanuel Birmelin.

Eigentlich hatte Frauchen das Buch in der Bücherei nur mitgehen lassen (sie bringt es auch wieder zurück) weil dort ein intelligenter Kater beschrieben wurde, der „zählen“ kann. So einen intelligenten Kater habe ich auch zu Hause dachte sich Frauchen und wollte sich das näher angucken was man als Kater so leisten muss um als intelligent bezeichnet zu werden.

Gleich auf den ersten Seiten wurden wir überrascht. Was zuerst wie eine Guinessbuch-Version für Verhaltensversuche mit Tieren aussah ist weit mehr. Eine kleine Schatzkiste für alle, die sich mit dem Verhalten von Tieren beschäftigen.

Herr Birmelin hat 2007 den „Verein für Verhaltensforschung bei Tieren“ gegründet. (Haben wir vorher noch nie gehört. Sollte man sich aber unbedingt merken.) Der ist genauso alt jung wie die Frau mit dem krummen Finger – also in Katzenjahren so 490 Jahre – und hat schon total viel geforscht. Sein Steckenpferd ist das Flugfutter sind die Vögel. Wellensittiche um genau zu sein. In dem Buch geht es aber um alle Tiere. Auch um Hunde und Katzen und Löwen und viele andere. Es geht aber nicht einfach nur um Verhalten, sondern die Wurzel des Verhaltens. Den Aufbau des Gehirns, die chemischen Reaktionen, die Hormone und andere Stoffe, die im Körper so ablaufen und etwas bestimmtes bewirken.

So wussten wir bisher noch gar nicht wie entscheidend das Gehör alle Babys – ob Menschenbaby oder Tierbaby – schon im Mutterleib prägen kann. Bei einigen Tieren, die alle gleich aussehen, so daß wir schon Probleme haben die auseinanderzuhalten (Ich nehme einmal das da hinten das so aussieht wie alle anderen. Nein, roh, bitte. Nicht einpacken. Für unterwegs.) und bei den Babys sieht das nicht anders aus. Bei einer Vogelart die an Klippen lebt geschieht diese Erkennung zum Beispiel ausschliesslich über das Gehör. Die kommen auf die Welt und *zack* wissen die schon wer Mama und Papa ist.

Besonders schön in dem Buch ist die Verdeutlichung dass Tiere eine Persönlichkeit haben, die es zu schätzen und schützen gilt.

Viele Tiere langweilen sich und sind unterfordert. Dieser Mangel an Beschäftigung kann zu Verhaltensstörungen führen. Haus-, Zoo- und Zirkustiere brauchen auch geistiges Futter. (Dr. Immanuel Birmelin)

Und diese Persönlichkeit ist es, auf die im Besonderen eingegangen wird. Dass es in unserer Gesellschaft einen Missstand gibt, weil wir Tiere nicht so würdigen, wie sie es verdienen. Eine Kuh empfindet dieselbe Mutterliebe für ihr Kälbchen. Auf dem Papier ist es bei der Menschenmutter wie auch der Kuhmutter das Hormon Oxytocin, das diese Gefühle auslöst. Aber das entscheidende ist: Tiere fühlen.

Tiere fühlen Liebe, Freude, Angst, Schmerz. Freude gehört nach Auffassung vieler Wissenschaftler sogar zu den „Basisgefühlen“. Auf dem Papier auch wieder nur ein chemischer Stoff, das Dopamin. Aber auch hier gibt es keinen Unterschied zwischen der Freude die Menschen empfinden können und derer, die Tiere empfinden können.

Der Gedanke, Tieren eine Freude zu bereiten, ist für viele Tierhalter so fremd, dass sie nur den Kopf schütteln, wenn man darüber spricht. Ihr Einwand, man darf die Tiere nicht vermenschlichen, stimmt zwar, trifft aber in diesem Fall nicht zu. Ich glaube positive Gefühle haben bei Tieren eine ähnliche Auswirkung auf das Immunsystem wie beim Menschen. (Dr. Immanuel Birmelin)

Und was war jetzt mit dem intelligenten Kater? Nun, der hat es fertig gebracht bei fast allen Versuchen anhand eines akustischen Signals welches einer Zahl von 1-4 entspricht (Also 4 = 4 x klingeln) auch die dazugehörige Box mit der Anzahl an Punkten anzusteuern und sich daraus zu bedienen. Das können übrigens alle Katzen gleich gut und Hunde gar nicht. So!

Also alles in allem ein extremst zu empfehlendes Buch und wir haben nur an der Oberfläche gekratzt. Schreiben kann er der Herr Birmelin!

Und das Bild von dem intelligenten Kater wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

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