Ein Skandal! Da hat die Mama letztens eine Schachtel mit Spielzeug wiedergefunden, wie sie  ja hier in der ganzen Wohnung irgendwo verteilt sind und ich war sofort da zur Inspektion. “Was hast Du denn da?”

Ich habe es sofort erkannt: “Mein Spielzeug!” Manches hatte ich schon seit Monaten nicht gesehen.

Und auf den zweiten Blick habe ich etwas Tragisches bemerkt und sofort scharf eingeatmet. “Wer hat von meinem Spielzeug genascht?!” Mama meinte nur laut und lange: “Ieeeh!”

Und so sah das aus:

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Angefressene Federn, Krümel auf dem roten Zwitschervogel und zerfranster Pelzkram am Plüschtier. Das Plüschtier und die Federn sind gleich mal in die Tonne gekommen, der Zwitschervogel wurde penibel abgesaugt.

Sofort wurden die anderen Boxen gecheckt, aber die sahen alle gut aus. Ein “Spielzeugkorb”, der immer offen steht, hatte auch ungebetene Gäste. Die wurden gar nicht eingeladen, aber waren einfach da.

Wir haben uns dann mal auf die Suche begeben, was man da machen kann.

In einem anderen Karton war das Spielzeug noch in der Originalhülle und das sah gut aus:

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Die Frage war nun: Was sind das für ungebetene Gäste und wie kommen die dahin? Waren die schon vorher da? Oder sind die erst hier in Kontakt damit gekommen?

Nach ein bisschen Recherche hat sich dann unser erster Verdacht “Vogelmilben” nicht bestätigt. Sagany sagt im Vogelforum, “dass Federlinge und Vogelmilben nur an lebende Vögel gehen, da sie deren Körperwärme und die Milben ihr Blut benötigen.”

Wir wissen auch gerade von den Frenzy Produkten, dass die Federn teilweise selbst gesammelt sind und extra ein paar Wochen tiefgefroren werden, damit die Milben (und anderes Unerwünschtes) verschwinden.

In dem Beitrag, in dem es um das Konservieren von Vogelfedern ging, fanden sich auch die möglichen Kandidaten, die es zu bekämpfen gilt:

  • Pelzkäfer
  • Teppichkäfer
  • Speckkäfer
  • Kleidermotten
  • Wollkrautkäfer

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pelzkäfer meine neuen, großen Feinde sind, liegt bei 70%.

Machen kann man da ein bisschen was, aber kämpfen müssen wohl nicht nur wir. Auch Museen haben immer wieder mit diesen Plagegeistern zu kämpfen. Gerade Vogelfedern und Pelzteile zählen zu den am schwersten zu konservierenden Produkten. Museen können die Präparate mit Eulan behandeln, nach einem bestimmten Behandlungsschema, aber selbst das verfliegt nach einiger Zeit und für Katzenspielzeug kommt dies natürlich nicht in Frage.

Die große Frage ist nun:

Was kann man tun?

Für den Fall, dass die Schädlinge bereits leicht gewütet haben, das Spielzeug mit Federn, Pelz, Wolle (Filz) aber noch zu retten ist, bietet sich Methode 1 an: Spielzeug mittels Vakuumierer luftdicht in Folie einschweissen und ab in den Froster für ein paar Wochen.

Wenn die ungebetenen Gäste bereits eine Abrissparty gefeiert haben und eine Reparatur sinnlos ist, dann hilft nur noch entsorgen.

Die ungebetenen Gäste möchte man natürlich auch loswerden. Wenn sich diese in einem Karton o.ä. gesammelt haben, kann man diesen natürlich leicht entsorgen. Sinn macht es aber auch Klebefallen im Haus an für die Katzen unerreichbaren Stellen aufzustellen. Oder man kann die Klebefalle z. B. auch unter einen Karton stellen und diesen mit einem schweren Gegenstand beschweren. Wenn man einmal weiss, um was für doofe Gäste es sich handelt, dann kann man auf der Seite www.lexikon-der-schaedlinge.de umschauen. Dort findet man Viecher, die man niemals kennen wollte aber es hilft, ein auch für Katzen relativ sicheres Produkt zu finden. So kann man zum Beispiel recht einfach mit Mitteln auf Basis fossilen Planktons oder mit Kieselsäure bewirken, dass die Wachsschicht beschädigt wird und der Käfer austrocknet und muss nicht mit Umgebungsgiften hantieren, die auch ohne direkten Kontakt eine Wirkung verbreiten. Dass die Katze auch zu für sie unbedenklichen Stoffen keinen direkten Zugang haben sollte, versteht sich von selbst.

Die Frage ist nun, wie man so etwas von vornherein vermeiden kann.

Gefahr erkannt. Gefahr gebannt!

Idealerweise ist die Lagerung entweder sauerstoffarm in z. B. wiederverschliessbaren Plastikbeuteln oder luftdicht schliessenden Dosen, wenn man sich sicher ist, dass keine einzige Larve am Spielzeug haftet. Da das Spielzeug aber während des Spiels in Kontakt mit dem Fussboden kommt und dort Mitreisende aufsammeln könnte, bietet es sich zudem an, die Spielzeuge nochmal einzeln zu verpacken.

Da diese Tierchen besonders an dunklen, ‘muffigen’ Orten wüten, kann man die Spielzeuge auch möglichst frei schwebend und luftig lagern. Wir haben zum Beispiel die große Straussenfeder und anderes “Gefieder” auf einem Schrank liegen, so dass der Stab auf dem Schrank liegt, aber das Band mit dem Spielzeug mit etwas Abstand zum Schrank herunterhängt. Die lassen wir auch in Ruhe, wenn die da rumbaumeln. Da ist bisher auch noch nichts mit passiert.

Wir hoffen, dass euch das auch etwas weitergeholfen hat, schliesslich möchten wir doch alle noch möglichst lange was von Meisterstücken der Katzenspielzeuge wie diesem hier aus dem Hause “Frenzy” haben:

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