Es gibt so viele Titel, die man hätte auswählen können…

„Wenn mein Haustier länger lebt als ich“

„Vorsorgen ist besser als nicht mehr Nachsorgen zu können“

Tot durch Vergessen

aber befassen tun sich alle Titel mit folgendem:

Was, wenn die Haustiere länger leben als ich? Was wenn ich im Krankenhaus bin und keiner an meine Tiere denkt? Darf ich als Senior noch ein Tier aufnehmen? Wer kümmert sich um mein Tier wenn ich es nicht mehr kann?

Fragt man Menschen, die im Tierschutz aktiv sind, dann kann jeder gleich eine Reihe von Fällen aufzählen. Alle sehr dramatisch und bei allen denkt man sich: „Furchtbar! Das soll meinen Tieren erspart bleiben“.

Jetzt gibt es verschiedene Fälle, bzw. eine Benachrichtigungskette, die man beachten muss. Nehmen wir einmal das Beispiel Frauchen ist „katzalleinerziehend“ und hat einen Unfall mit Schädelhirntrauma, ist also 2 Wochen nicht ansprechbar. Frauchen hat üblicherweise Personalien bei sich, also werden die nächsten Angehörigen informiert. Je nach Situation können diese weit weg sein, gar nicht (mehr) vorhanden, wissen gar nicht daß die schrullige Verwandte neuerdings Katzen hat – also passiert nichts weiter. Der so oft empfohlene Zettel in der Brieftasche wird auch oft übersehen, wenn er nicht gerade über dem Namen des Personalausweises klebt. Die Polizei interessiert nämlich erst einmal lediglich die Frage „Wen haben wir denn da?“ und „wen informieren wir“?

Da sind wir schon mal in einer Sackgasse gelandet. Glücklich kann Katz und Hund sein, wenn die Verwandtschaft daran denkt. Sicherer ist es wenn man selbst daran denkt und die Tatsache daß man Haustierhalter ist wie ein blinkendes Warnschild hochhält. Haustier112 hat leider seinen Dienst eingestellt. Diese funktionierten parallel zu dem o.g. Kontaktweg. Durch einen (auffälligen) Ausweis im Portemonnaie und einen Schlüsselanhänger wäre die Verunfallte als Haustierhalterin identifiziert und Haustier112 informiert worden. Der Schlüssel wird nämlich von der Polizei in Sicherungsverwahrung genommen. Ein auffälliger Schlüsselanhänger bringt also immer mehr als ein Zettel in der Geldbörse. Diese hätten dann Kontakt zu den dort eingetragenen Personen aufgenommen. Egal, was wo wie eingetragen ist oder nicht – es wäre schon mal bekannt, daß es Haustiere gibt um die es sich zu kümmern gilt.

Hier gilt auch zu beachten, daß ihr Vorkehrungen treffen müsst, wenn ihr z.B. einen Tiersitter beauftragt oder wenn der Nachbar während des Urlaubs die Tiere versorgt, aber einem von denen etwas passiert. Die haben dann keinen Ausweis im Portemonnaie oder einen Anhänger am Schlüsselbund. Also bestellt man entweder ein Ersatzset oder denkt daran, den Schlüsselanhänger an den Schlüssel dranzumachen, der abgegeben wird. Ggf. sollte man sich tägliche kurze Nachrichten schicken lassen daß alles ok ist um bei Ausbleiben dieser Nachrichten sofort Alarm schlagen zu können.

Ein anderer Gedankenweg geht in die Richtung „wer bezahlt das alles“? Hier gibt es einiges im Versicherungsdschungel zu entdecken. Viele verschiedene Versicherungen bieten viele verschiedene Modelle an, die auch die Haustiere berücksichtigen. Es gibt Krankenhaustagegeld-, Unfallversicherungen, Wohnungsversicherungen, die die Kosten während der Abwesenheit übernehmen um dem Haustier eine sinnvolle Unterbringung zu gewährleisten. Dies sollte man bei seiner Versicherung erfragen, ob diese eine Zusatzklausel anbieten um die man seinen bestehenden Vertrag erweitern kann. Eine eigene Versicherung „Haustiertagegeld“ gibt es unseres Wissens nach nicht.

Für Senioren oder andere pflegebedürftige Personen gibt es dagegen nochmal interessante Sahnehäubchen, die in Hausnotrufdiensten enthalten sind, die man z.B. in einem Rundum-Sorglos-Sicherheitspaket für 69 Euro im Monat buchen kann. Im Falle eines Notfalls, der eine Unterbringung im Krankenhaus erfordert, werden auch gleich die notwendigen Schritte für die Haustierbetreuung eingeleitet und die Kosten übernommen.

Ebenso gibt es interessante Initiativen für Senioren, die Angst davor haben sich „noch“ um ein Tier zu kümmern, weil die Wahrscheinlichkeit daß das Tier länger lebt mit jedem Monat größer wird. Doch auch diesen Menschen, die größtenteils sogar noch die höchste Punktzahl beim Nutzen-/Fürsorgefaktor in der Haustierhaltung erzielen, können die Sorgen genommen werden. Dafür gibt es z.B. den Freundeskreis betagter Tierhalter. Gegen eine Einlage von derzeit mind. 250 Euro und eine jährliche Gebühr von 13 Euro wird dem Haustier die von Frauchen oder Herrchen festgelegte Versorgung ermöglicht. Dies beinhaltet das Versprechen sich um die Vermittlung des geliebten Vierbeiners zu kümmern und ein neues Heim ganz im Sinne des Herrchens/Frauchens zu finden. Sollte das Haustier doch vorher den Weg über die Regenbrücke antreten müssen würde die Einlage zu 100% zurückgezahlt.

In vielen Städten gibt es Vereine, die älteren Menschen mit ihren Haustieren helfen. Kümmern sich um Besorgungungen, springen ein, falls dem Senioren-Frauchen oder Herrchen etwas zustößt und helfen auch mal finanziell, wenn das Geld für den Tierarzt nicht reicht. Ein beispielhaftes Engagement das es mittlerweile in vielen großen Städten gibt.

Dies sind eine Reihe von Informationen über die Kommunikationswege und Möglichkeiten. Wie jedoch derjenige, der sich um Eurer Haustier kümmern wird an die Informationen kommt, was Miezi gerne nascht und daß sie abends unbedingt die rote Kuscheldecke neben dem Kopfkissen haben muss um wirklich glücklich zu sein, das steht hier nicht.

Dafür gibt es nur bei uns den ultimativen Haustier-Notfallsteckbrief. Dort könnt ihr alles eintragen, was Euch relevant für Miezi erscheint. Daß Miezi Türen öffnen kann, daß Miezi schon 3x in die Badewanne geplumpst ist und man besser die Tür zumacht, daß Miezi Durchfall bekommt von Rindfleisch, daß sie schon mal beisst, wenn man mit der Hand von vorn auf sie zugeht, daß Jasper gerne nuckelt oder daß das völlig richtig ist daß die Kater dank ihres guten Futters öfter wie Flipperkugeln durch die Wohnung ticken als daß sie schlafen.

Natürlich sollte man diesen Steckbrief sichtbar irgendwo hinterlegen. Vielleicht immer oben auf dem Schreibtisch oder ganz einfach beim Katzenfutter/den Supplementen. Informiert „Eure“ Personen, wo sich dieser befindet oder versorgt sie regelmässig mit einem Ausdruck dieses Dokumentes. Mit einigen Tools kann man das .pdf. Dokument auch mitsamt der Daten abspeichern und als email versenden. Legt das Dokument in einem Internetordner ab und sichert es mit einem Passwort welches ihr an „Eure“ Personen verteilt. Informiert „Eure“ Personen, nehmt Kontakt zum örtlichen Tierschutz auf und bleibt in Kontakt, tut etwas für den Tierschutz, dann tut der Tierschutz für den Fall der Fälle umso lieber etwas für Euch.

Wenn ihr Euer Haustier auch finanziell bedenken möchtet für den „Fall der Fälle“ dann findet ihr hier die besten Informationen zu diesem Thema: Testament & Tiervorsorgevertrag

Es gibt so viele Möglichkeiten – tut etwas, solange ihr könnt.