Heute wollen wir Euch mal das Katzennetzwerk vorstellen. Das Katzennetzwerk ist uns vor ca. 5 Monaten aufgefallen, weil das nämlich eine der wenigen “Externen” – also “Nicht-Blog-Leser” waren, denen die enorme Wichtigkeit des Haustier-Notfall-Steckbriefes aufgefallen ist. Hier und bei Facebook ging der ja schon rum, aber dort gab es ein ähnliches Thema wie im Polar-Chat-Forum (bei dem die kleine Katze es übrigens leider nicht geschafft hat) mit dem Titel “Wenn’s denn mal so weit sein sollte…” und da wurde dann auf unseren Steckbrief verwiesen. Und weil dort alles praktische und intelligente Leute sind, die gut anpacken können, haben die eine eigene, abgespecktere Version des Notfall-Steckbriefes erstellt und sich sogar noch weitere Gedanken gemacht und ein Türschild und eine Karte für die Geldbörse erstellt. Für alle neuen Leser hier nochmal die Info: Das ist ein Steckbrief, den man hinterlassen kann, falls man mal nicht mehr in der Lage ist die Katzen selbst zu versorgen – z.B. wenn man nach einem Autounfall im Koma liegt – und der alle Infos über die Katzen enthält, damit diese besser versorgt werden können als herzlos ausgesetzte Katzen. Wenn keiner weiß was Miezi mag, dann kann es ihr auch keiner geben.

Wir sind dann natürlich gleich schnüffeln gegangen. Was uns dabei sofort überrascht hat war der respektvolle Umgangston im Forum und das Fehlen von Unwahrheiten. Das was wir aus den meisten anderen Foren kennen (daher unsere Forenallergie) lässt uns eher zusätzliche Haare im Nacken wachsen, damit noch mehr vorhanden ist, was sich aufstellen kann. Mitunter seeehr lange Haare. Es gibt also sehr wenige Foren in denen wir gerne lesen und dies ist eines davon.

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Jetzt ist das Katzennetzwerk aber nicht einfach nur ein simples Forum sondern auch eine Katzenhilfe, Katzenvermittlung, ein Katzenverein, ein …pffft keine Ahnung was alles. So viele Ballen haben wir gar nicht an den Pfoten um das alles aufzuzählen. Aber was wir aufzählen können ist das Beispiel von dem letzten Seestern 2012. Ja, wie die auf den Namen kommen haben wir uns auch schon gefragt. Auf jeden Fall hat da der “Unterfranke”, der ist wohl der ‘Autobahnparkplatzkatzeneinfangspezialist’, einen Langhaarkater am 31.12. heimtückisch in eine Katzenfalle gelockt. Der war wohl auch voll verhungert. Also der Kater, nicht der “Unterfranke”. Streunerkatzen ernähren sich nämlich nicht nur von Mäusen und Vögeln sondern größtenteils von dem was Menschen wegwerfen. Arme Socken, ne? Ja, ganz genau! Deswegen sollte der Langhaarkater nämlich auch schnell wieder zurück, das rappeldürre Ding. Tätowiert war der sogar auch. Und weil der Tierarzt erst am 02.01. wieder geöffnet hatte wurden alle Ressourcen gebündelt und eine Katzennetzwerklerin hat dann tatsächlich die Vermisstenmeldung der armen Socke gefunden. Timmy, vor 5 Wochen aus reiner Wohnungshaltung entwischt und er wurde auch sofort abgeholt. Frauchen hat uns das erstmal unter die Nase gerieben, weil wir ja immer versuchen in den Hausflur zu sprinten und das schon mal vorkommen könnte daß unten die Haustür offensteht. Klar, laber mal, Frauchen, das passiert uns doch nicht! Und wenn, dann siehste doch. Dann gehen wir einfach zum “Unterfranken” und der bringt uns wieder zurück. So!

Und für alles weitere haben wir jetzt die Birgit eingespannt. Die erzählt Euch jetzt mal was die tatsächlich machen. (Haben wir nämlich immer noch nicht verstanden, tun aber so als ob.) Die Birgit macht voll viel bei Facebook und nicht nur da.

[Birgit erzählt]

Erst einmal ganz herzlichen Dank, dass ich das Katzennetzwerk hier bei euch im Blog vorstellen darf. Das freut mich auch deshalb ganz besonders, weil ich eure Abenteuer schon eine ganze Weile verfolge.

Ihr wollt wissen, warum wir unsere vermittelten bzw. geretteten Katzen Seesterne nennen? Dann erzähle ich euch mal die Geschichte von Loren Eiseley:

Die Flut hatte in der Nacht Tausende von Seesterne an den Strand gespült. Eiseley sah einen Jungen im Sand knien, der einen Seestern nach dem anderen aufsammelte, um ihn dann ins Meer zurück zu werfen.

Nachdem er dem Jungen einige Minuten zugeschaut hatte, fragte Eiseley ihn, was er da tue.

Der Junge richtete sich auf und antwortete: „Ich werfe Seesterne ins Meer zurück. Es ist Ebbe und die Sonne brennt herunter. Wenn ich das nicht tue, dann sterben sie.“

Eiseley schaute verwundert, um dem Jungen dann klar zu machen, dass seine Aktivität fruchtlos war, und antwortete: „Aber junger Mann, ist Dir eigentlich klar, dass hier Kilometer um Kilometer Strand ist? Überall liegen Seesterne herum. Die kannst Du unmöglich alle retten, das hat doch keinen Sinn.“

Der Junge hörte höflich zu, bückte sich, nahm einen weiteren Seestern auf, warf ihn ins Meer zurück, lächelte und sagte:
„Aber für diesen hat es einen Sinn.“

Und genau so sehen wir das beim Katzennetzwerk auch – wir werden nicht alle Katzen retten können, so sehr wir uns das auch wünschen, aber jede einzelne, bei der wir es schaffen, macht uns glücklich.

Euch interessiert doch bestimmt auch, wer wir sind, oder?

Also, beim Katzennetzwerk haben wir eine Sache gemeinsam, und das ist die Liebe zu Katzen. Bei den meisten fing es mit einem pelzigen Mitbewohner an. Dadurch, dass viele von uns zu diesem Zeitpunkt noch relativ unbedarft waren, was das Zusammenleben mit Katzen angeht, musste das Wissen notgedrungen Stück für Stück erweitert werden. Wir beschäftigten uns also zwangsläufig mit artgerechter Haltung, Fütterung, Krankheiten und dem Zusammenleben zwischen Zwei- und Vierbeinern generell. Oft wurden dann aus einer Katze zwei, drei oder sogar noch mehr Fellnasen, die unser Zuhause großzügig mit uns teilten.

Einige von uns begannen sich mit Tieren zu beschäftigen, die nicht in der glücklichen Lage waren, ein Zuhause zu haben. Vielen von uns wurden Tiere sogar gebracht, da es sich herumgesprochen hatte, dass „man sich kümmert“. Oftmals stießen wir dann an unsere Grenzen, was das Wissen anging.

Auf der Suche nach Antworten bewegten wir uns in den unterschiedlichsten Foren. Dort trafen wir irgendwann immer wieder auf die gleichen Leute, mit denen man sich gut austauschen konnte. Diese Kontakte wurden dann irgendwann auch forenübergreifend gepflegt. Man redete, ging in die Tiefe und begann sich gegenseitig zu helfen, sei es bei Fahrketten, Vorkontrollen, Pflegestellen oder Ähnlichem.

Aus dieser Zusammenarbeit entstand irgendwann der Wunsch, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Einen Verein, bei dem das Wohl der Katzen im Vordergrund stehen sollte, und nicht das administrativem Gerangel, das dem Tierschutz so oft im Wege steht. Die Idee des Katzennetzwerks war geboren.

Und damit war auch ganz klar, worauf unser Augenmerk liegen sollte: Katzenelend zu beseitigen und zu verhindern!

Es gibt so viele benachteiligte Katzen. Ungewollte Würfe; Katzen, die einfach ausgesetzt werden; gerettete Katzen aus Tötungsstationen im Ausland; kranke, behinderte, gequälte, alte Katzen, die einfach abgeschoben werden. Katzen, die ohne uns nicht einmal das „Glück“ hätten in ein Tierheim zu kommen, weil sich niemand für ihr Schicksal interessiert! Sie brauchen Futter, medizinische Versorgung, Kastrationen, und nicht zuletzt ein warmes Plätzchen und Liebe. Und sie brauchen Fürsprecher – sie brauchen uns!

Wir versuchen, Katzenelend durch Kastrationsaktionen und Aufklärung zu lindern. Danach ist es unser oberstes Bestreben, Tiere in ein liebevolles Zuhause zu vermitteln – entweder auf Dauer oder aber vorrübergehend auf Pflege. Um Katzen in ein neues Heim zu bringen, helfen wir intensiv bei der Vermittlung. Das heißt, wir organisieren zum Beispiel Vorkontrollen und Fahrketten. Eine Katze von Nord nach Süd zu vermitteln, und dafür Sorge zu tragen, dass sie dort auch gesund und munter eintrifft, ist für uns kein Problem.

Es ist uns extrem wichtig, dass die Katze und die potentielle neuen Besitzer gut zusammen passen. Um das zu erreichen, helfen wir bei der Suche nach einem geeigneten Mitbewohner indem wir versuchen, die Katze, sowie die häusliche Umgebung und Gepflogenheiten, auf einen Nenner zu bringen. Dabei helfen uns auch immer die Erfahrungen der jeweiligen Pflegestellen, die die Katzen kennen, und somit helfen, negative Überraschungen zu vermeiden. Dabei beschränkt sich unsere Unterstützung nicht nur auf die Zeit vor dem Einzug, sondern wir stehen auch danach jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, wenn das gewünscht wird.

Auf der Homepage des Katzennetzwerks bieten wir vielfältige Informationen rund um die Katze: Gesundheit, Ernährung, Verhalten, Haltung – aber auch Antworten auf viele alltägliche Fragen, die nicht in Büchern beantwortet werden. Sie basieren auf den Erfahrungen, die wir im jahrelangen Zusammenleben mit unseren eigenen, aber auch zeitweisen Mitbewohnern, erworben haben.
Außerdem gibt es dort ein Forum, in dem ein reger Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten jederzeit möglich ist. Eine weitere Möglichkeit mit dem Katzennetzwerk in Kontakt zu treten ist unsere Facebook-Seite.

Ihr seht, es gibt so Einiges, was wir beim Katzennetzwerk unternehmen, um benachteiligten Fellnasen zu helfen. Und wie es bei einem Netz so ist, freuen wir uns über jede Masche, die dazu kommt, denn das bedeutet für uns, dass wir unser Potential zu helfen, wieder erweitert haben.

Macht doch einfach mit. Das Katzennetzwerk findet ihr hier:
Webseite Katzennetzwerk mit Forum
Katzennetzwerk bei Facebook