Update 16.01.2015:
Die Geschichte von Sheila endet heute. Sheilas Mama hat sich dafür entschieden, sie einschläfern zu lassen.
Wie es nach unserem Artikel weiterging könnt ihr hier nachlesen: Sheilas Blog
Für alle Betroffenen möchten wir den Artikel in der Ursprungsform dennoch stehenlassen, auch wenn er nicht mehr aktuell ist:
Regelmässig flattert in unser Postfach eine Frage oder eine Bitte. „Habt ihr eine Idee?“ „Was kann ich anders machen?“ „Ich brauche mal Deinen Rat.“ (Wenn die nicht verstehen, dass die Mama nur die Tippse ist und wir die eigentlichen Experten sind.)
Vor 2 Wochen ist uns eine Nachricht von der Cora ins Postfach geflattert. Die Cora ist die Mama von der Sheila und der Sheila ging es gar nicht gut.
Sheila – gerade mal 4 Jahre alt
Die hatte Gleichgewichtsprobleme und Zuckungen, die sich in Krampfanfälle gesteigert haben. Dazu kam noch eine akute Atemnot und eine Blaufärbung. Die Cora ist sofort mit ihr in die Klinik gesaust, aber da konnten die spontan natürlich auch keine fertige Diagnose abliefern. Dass das nichts aus dem Krankheitsbilderbuch ist war dem Doc da schon klar.
Die Sheila ist dann erstmal wieder mit zurück in das liebevolle Zuhause gekommen und es standen Tests bei der Haustierärztin an. Herzschall, Blut, Röntgen, Ultraschall, das ganze Programm. Dann vorgestern wieder Krampfanfälle.
Sheila hatte Glück, dass sie an eine tolle Tierärztin geraten ist. Die hatte nämlich sofort ein paar mögliche Diagnosen an der Hand, die durch ein Ausschlußverfahren zur wahrscheinlichsten führen sollten. Leider hat sich dann die am meisten gefürchtete herauskristallisiert. Polyzythämie. *zack* Cora bedient. Mama bedient. Wir bedient. Wir hatten ja die ganze Zeit mitgebangt.
Polyzythämie lässt sich auch mit zwei Sätzen erklären. Leider aber nicht mit 2 Sätzen heilen. Durch eine doofe mutierte Zelle bildet das Knochenmark zu viele rote Blutkörperchen, die das Blut vollblubbern. So voll, dass die Sheila einen Hämatokrit-Wert von 80 hatte. Die sich jetzt ein bisschen damit auskennen werden jetzt scharf einatmen und schockiert „80?!“ ausrufen.
Ja, 80. Klar dass es Sheila nicht gut ging.
(Hier ging es Sheila noch gut)
Polyzythämie muss man sich als das Gegenteil einer Leukämie vorstellen. Und eigentlich gibt es dafür auch sogar eine Therapie. Und auch, wenn wir hier oben fett HILFE drübergeschrieben haben, kommt jetzt kein Aufruf zum Geldspenden oder Knochenmark spenden, sondern erst einmal ein ganz anderer.
Die Therapie besteht darin, dass Sheila regelmäßig zum Aderlass geht. Dazu sollte sie sediert werden, da man dafür wohl am besten am Hals einsticht, wenn man schon weiss, dass viele Stiche auf Sheila zukommen. Dann wird was von dem vollgeblubberten Blut rausgelassen und anschliessend durch Flüssigkeit ersetzt. Parallel dazu soll Sheila ein Präparat aus der Chemotherapie bekommen. (Hydroxyurea)
Und jetzt kommt es:
Derzeit weiss man noch nicht wie oft der Aderlass erforderlich sein wird. Es gibt nur ganz wenige Erfahrungswerte, da es eben nur sehr wenige Katzen mit Polyzythämie gibt. In den USA gibt es eine Katze, die nur alle 7-8 Monate hin muss und schon ein paar Jahre problemlos damit lebt. Manche müssen alle 8 Wochen hin. Es ist dazu notwendig das Blut regelmässig zu untersuchen.
Cora ist Studentin und mit all den Untersuchung jetzt schon an ihren Grenzen des finanziell möglichen. Eine Blutuntersuchung in London hat sie auch machen lassen, damit sie ganz sicher sein kann, dass es dieses doofe Ding ist. Und weil der Teufel ein Eichhörnchen ist, ist es nicht genug, dass das Medikament für 60 Tabletten 200 Euro kostet. Nein. Junge Frauen mit Kinderwunsch sollten sich davon fernhalten. Da nutzen auch ein Mundschutz und Handschuhe nicht viel.
Cora ist am Boden zerstört. Und wir leiden mit. Wie schlimm muss das sein, wenn man alles für sein Tier tun würde und dann mit etwas konfrontiert wird, was man nicht kann? Asthma? Inhalieren kein Problem. Drei Beine? Kein Problem! Blind und Wohnung umbauen? Kein Problem!
Aber das? Großes Problem.
Was tun? Sheila woanders unterbringen? Sie ziehen lassen? Jeder von euch Zweibeinern kann erahnen welch großen Schmerz das bedeuten würde. Aber wie als Studentin die finanzielle Bürde stemmen? Aderlass 100 Euro, Medikament 100 Euro pro Monat, Blutuntersuchungen. Vielleicht finden sich Paten, die einen Teil übernehmen würden?
Aber jetzt und hier fragen wir euch zunächst um eine ganz kleine Hilfe:
Hat jemand Erfahrungen mit Polyzythämie in Katzen? Gibt es eine andere Therapie ohne Chemo, dass Sheila in ihrem tollen Zuhause bleiben kann? Oder wenn es keine Alternative gibt: Hat jemand bereits eine Katze mit Polyzythämie und könnte sich vorstellen Sheila zu sich zu nehmen? Schreibt an: hilfe-fuer-sheila@outlook.de
Sheila braucht euch
Hallo, ich bin vielleicht kein Arzt, aber habe mich dem Problem an informiert. Ich weiß nicht genau im welchem Stadium die Katze steckt, aber es ist wichtig, dass Sie mit dem Rierazt zusammen arbeiten. Auf jeden Fall braucht die Katze mehr Flüssigkeit als sonst, da sie das aber nicht durch trinken alleine erreichen kann, werden Flüssigkeitsgaben durch den Tierarzt erforderlich sein, außerdem könnte man es mit Blutverdünner versuchen. Das wäre jedoch alles eine sehr teure und stressige Prozedur, welche die Katze schwächen würden und es ist noch nicht einmal klar, ob die Behandlung anschlägt. Um ganz ehrlich zu sein, wenn keine wirklich effektive Behandlung gefunden wird, die der Katze nebenbei nicht mehr schadet, sollten Sie der Wahrheit ins Auge sehen. Ich weiß es ist hart,d nen unsere Katze hatte Krebs gehabt, daher weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist ein krankes Tier zu haben. Wir haben die Katze gepflegt und teure Behandlungen bezahlt, bis der Tierarzt irgendwann sagte, es ist hoffnungslos, erst dann haben wir sie schweren Herzens einschläfern lassen. Wir dachten wir hätten das richtige getan, aber wir haben einen großen Fehler gemacht, wir hätten gleich erkennen sollen, dass wir er Katze damit mehr geschadet haben, dnn spätestens nachdem der Tumor gestreut hatte, war uns klar, das sie sterben müsste. Wir haben nur weiter den Arzt bezahlt und ihr Leiden verlängert. Im Nachhinein betrachtet, wäre es besser gewesen, wenn wir sie gleich nach der Diagnose, dass es unheilbar sei, ein paar schöne Tage gemacht hätten und sie, als sie Schmerzen bekam und anfing abzubauen, eingeschläfert hätten.
Jetzt habe ich mir unter Tränen den Schmerz von der Seele geschrieben und hoffe, damit vielleicht ein bisschen helfen zu können. Ich kenne Sie nicht. Auch wenn Sie sich für ihre Katze anders enscheidn, will ich doch zeigen, dass Sie nicht alleine sind.
MfG anne
Bei Polyzythämie hat es sich bei unserer Katze bewährt sie regelmäßig zur Ader zu lassen. Damit konnte der Hämatokritwert dauerhaft gesenkt werden. Die Gabe von Medikamenten war fast 5 Jahre lang nicht nötig. Unsere „Mischa“ wurde ohne Chemo fast 15 Jahre alt.
Hallo Karin, ich bin die Mama von Sheila. Also habt ihr erstmal nur zur Ader gelassen ohne jegliche Medis? In welchen Abständen musste der Aderlass erfolgen? Wurde es an der Halsvene gemacht, musste sie sediert werden dafür?
Tut mir leid, dass ich soooo viel frage, aber ich will möglichst viele Infos zusammen bekommen 🙂
Hallo Cora, wenn du Homöopathie nicht von vornherein für Humbug hältst, wäre das auch einen Versuch wert. Da die Erkrankung vermutlich genetisch bedingt ist, wäre womöglich nur eine Palliation möglich, aber immerhin wäre es ja auch ein Erfolg, wenn der Aderlass nicht so häufig notwendig wäre. Ich würde dir jedoch empfehlen, dich an eine gut ausgebildete klassische Tierhomöopathin zu wenden. Wenn du möchtest, kann ich dir vielleicht eine Kollegin/Kollegen in deiner Nähe empfehlen. In jedem Fall – ob so oder so – wünsche ich euch alles Gute!
Hallo Kerstin,
sehr gerne kannst du mir jemanden in der Nähe empfehlen! Ich werde auf jeden Fall Kontakt aufnehmen und mir anhören, was es für Ideen gibt. Linderung ist auf jeden Fall gut, was anderes macht ja auch die Schulmedizin gerade nicht. Heilung ist ja leider nicht möglich 🙁
Kannst dich über Facebook oder über hilfe-fuer-sheila@outlook.de melden. Danke 🙂
Hallo Cora,
ich hoffe deiner Fellnase geht es besser… Leider bin ich selbst in der Therapie noch nicht so fit, aber kontaktiere doch mal die Firma Horvi. Die machen Enzymtherapie und können dir vielleicht weiter helfen.
Kontakt ist über Frau Burger: sabrina.burger [at] horvi-service.com
Liebe Grüße und Pfoten gedrückt für euch 😉
Sabrina
Hallo Sabrina,
danke dir! Witzigerweise war meine THP gestern hier, eigentlich nur wegen dem Blutegel. Allerdings hatte auch sie die Horvi Reintoxine Therapie gefunden und mir mal aufgeschrieben, was ich wie oft zu geben hätte etc.
Der Kontakt ist gut, da melde ich mich mal! Hätte nämlich gerne noch mehr Infos bevor ich das viele Geld investiere. 😉
Liebe Grüße
Cora mit Tamina und Sheila