Da haben wir ja seit gestern angefangen zu recherchieren, nachdem eine Meldung bei Facebook die Runde gemacht hat. Ein 18-jähriger Schüler hat bei Jugend forscht präsentiert, dass Schwarzkümmelöl bei Hunden gegen Zecken wirkt. Als These erstmal nur, denn da ist noch gar nichts wissenschaftlich bewiesen worden.
Tolle, coole Sache, haben wir auch sofort geteilt, aber haben uns natürlich gleich die Frage gestellt ob das auch für Katzen gilt. Kann Frauchen das der Frau mit dem krummen Finger und der neuen Hüfte unbesorgt empfehlen, sodass unser Stiefkumpel Joschi nicht mehr mit Zecken nach Hause kommt?
Die Antwort ist: Nein. Können wir nicht beruhigt empfehlen.
„Aber wieso denn nicht?“ Möchte jetzt so mancher aufschreien. „Das wär doch so cool gewesen! Knoblauch und so darf ich schon nicht geben, da bleibt doch gar nicht mehr viel!“
Nein, da bleibt auch nicht viel, richtig.
Warum man Schwarzkümmelöl (botanisch „Nigella Sativa“) nicht an Katzen verfüttern sollte und auch nicht äußerlich anwenden sollte ist nämlich relativ einfach.
Ihnen fehlt in der Leber ein Enzym, das sog. Glucuronyltransferase (UGT1A6)1, welches für eine bestimmte Stoffwechselaufgabe unglaublich wichtig ist, nämlich die sog. Glucuronidierung. Diese sorgt dafür, dass u.a. auch viele Arzneimittel korrekt in der Leber abgebaut werden. Viele Medikamente, insbesondere Analgetika, wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sind daher für Katzen sehr gefährlich, einige sogar in kleinen Mengen tödlich2. Im Zusammenhang mit dem in Hunde-Spot-Ons verwendeten, aber für Katzen hochgiftigen Permethrin hört man es ebenfalls. (Merke: Niemals Hunde-Spot-Ons für Katzen verwenden (!) ) Generell gelten alle Xenobiotika als Risiko. Damit sind Stoffe gemeint, die in der Natur so nicht vorkommen, neben Arzneimitteln zum Beispiel auch Umgebungsgifte wie der Flammschutz in Teppichen.
Jedoch ist der Vorgang der Glucuronidierung nicht nur für den Abbau von Arzneimitteln oder allgemein von Xenobiotika wichtig, sondern auch für den Abbau von Terpenen. Terpene sind sekundäre Pflanzenstoffe, die einen Großteil von Ätherischen Ölen ausmachen. Bei Küchenkräutern oder Gewürzen sorgen sie für den unverwechselbaren Geruch oder Geschmack. Dabei gibt es noch viele Untergruppen und nachdem wir jetzt schon so viele komische Wörter gelernt haben wollen wir euch nicht weiter verwirren. Daher ganz einfach: Katzen haben durch den Enzymmangel eben besagte sog. Glucuronidierungsschwäche und können Terpene nicht bzw. extrem langsam abbauen. Um eine ‚Ladung‘ Terpene abzubauen, benötigt die Katze ganze 48 Stunden3. Gibt man innerhalb dieser Zeit – oder regelmässig – die nächste ‚Ladung‘, dann würden sich diese in der Leber toxisch anhäufen und je nach Dosierung in kürzester Zeit oder auf Dauer schädlich sein und zu Vergiftungen, Leberschäden, etc. führen. Das ist dann nicht mehr lustig.
So das Grundprinzip an das man denken sollte, wenn man die Wörter „Ätherische Öle“ und „Katzen“ hört. Und an:
Cats are not small dogs – cats are weird!
(q.e.d.)
Der Schwarzkümmel, der übrigens eine sagenhafte Wirkung bei verschiedenen Krankheiten bei Menschen hat, so sagenhaft, dass Nestlé seit 2010 versucht ein Patent darauf anzumelden, soll nur ca. 2% ätherische Öle enthalten. Wird das Öl kaltgepresst, dann soll auch der Gehalt an Terpenen geringer sein. Die Terpene – obwohl nur so gering vorhanden – wirken übrigens auch bei Menschen schwach toxisch und können bei empfindlichen Menschen für kleine Rülpser oder Magenbeschwerden sorgen.
„Schwarzkümmel heilt jede Krankheit – außer den Tod“
. (islamisches Sprichwort)
Wenngleich Schwarzkümmel nur einen geringeren Anteil an ätherischen Ölen beinhaltet gilt für uns ganz klar die „better safe than sorry“ policy. Um einen Schutz vor Zecken zu gewährleisten müsste es regelmässig angewandt werden. Es ist sicher nicht so schlimm wie Teebaumöl, aber nichtsdestotrotz haben toxische Stoffe, die sich nur anhäufen und nur minimal abgebaut werden können in der Katze nichts zu suchen. Die Anhäufung kann unbemerkt über einen längeren Zeitraum geschehen.
Hunde und Pferde haben wie Menschen diesen Enzymmangel übrigens nicht. Was im Umkehrschluß aber nicht bedeutet, dass diese automatisch jedes ätherische Öl vertragen können. Und da die Frage schon aufgekommen ist: Nicht jedes pflanzliche Öl enthält automatisch Terpene. Kokosöl enthält keine. Das hilft aber auch nicht solide gegen Zecken.
Nachtrag 21.05.2024:
Die Kleintierklinik Frank hat gestern in ihrer Instagram-Story ein Bild veröffentlicht, was wir sehr prägnant finden und für das wir die Erlaubnis bekommen haben es auch hier zu teilen. Wir hätten uns also das ganze Gesaller sparen können und nur das Foto zeigen müssen, dann sollte es jedem klar sein, von was wir hier reden:
Bei der Kleintierklinik Frank gibt es auch weitere prima Tipps, wie einen generellen Beitrag zu Zecken:
Die Gefahr im Grünen – Warum Zeckenprophylaxe so wichtig ist – bei Instagram
Bitte nehmt das Thema ernst. Es können viele ernsthafte Krankheiten durch Zecken übertragen werden – und es gibt viele Öle aus Mutter Natur, die harmlos erscheinen, aber für Katzen sehr gefährlich werden können.
Wie immer: vielen Dank für die Recherchearbeit und das Wissenteilen mit uns Recherchefaulen 😉 !!!
Danke für die vielen Infos in diesem Bericht, war wie immer spannend und lehrreich. Ich bleib dann auch bei der Zeckenzange, ;.)
Übrigens auch für Hunde gilt: Schwarzkümmelöl ist lebertoxisch bei zu hoher Dosierung!
Danke 🙂 Haben mal die „angemessene Dosis“ ergänzt. *Zwinkeraugen* Jasper
Wie hoch soll man denn beim Hund dosieren? Ich hab da so viel unterschiedliches gelesen….
Ich würde dem Hund innerlich gar nichts davon geben. Es gibt keine Hundeversuche, die belegen können ab wann genau die Dosis toxisch ist 😉 Rattenversuche gibt es, und eine Hochrechnung auf den Menschen..Quellenangabe hab ich keine (mehr) Hatte das mal selbst recherchiert.
Fakt ist: Lebertoxisch…Folge ist: kein SKÖ in den Hund 😉
Und die ganzen positiven Wirkungen (wird ja nicht nur gegen Zecken beschrieben, auch das Immunsystem soll es stärken usw usf…) und dass Tierheilpraktiker das SKÖ einsetzen ausser Acht lassen? Hmmm…
Die Infos zu Hunden stammen aus der ganz aktuellen THP-Ausbildung 😉 Und was die „positiven“ Eigenschaften angeht, muss das was für Menschen gilt, nicht automatisch für Hunde und schon gar nicht Katzen gelten. Uns begegnen tagtäglich „tolle“ Nahrungsergänzungen mit „tollen“ Eigenschaften, die nicht weit genug gedacht sind. Nur weil es überall steht, heisst nicht, dass es auch richtig ist.
Welche Informationen zu Hunden stammen aus der aktuellen THP-Ausbildung? Im Artikel steht ja „Heisst nicht, dass sie jedes ätherische Öl automatisch vertragen. Schwarzkümmelöl in angemessener Menge aber schon“. Meinst du diese Info zu Hunden thecats+1? Würde bedeuten sie vertragen es bis zu einer gewissen Menge gut, oder? Aber das hilft mir ja nicht weiter, denn es enthält keinerlei Angaben wie hoch die angemessene Menge ist.
Nein, ich meine die Info, die z.B. Melly hier gepostet hat. Dass besser gar kein Schwarzkümmelöl in die Hunde sollte.
Ich glaube dieser Link wird Dir Deine offenen Fragen am besten beantworten können: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=666029256800635&id=209355072468058
Ich werde den Teil mit den Hunden jetzt im Artikel ändern.
Das wollte ich auch eben verlinken 😉
Dajana hat sich die Mühe gemacht das zusammen zu schreiben, was in Tierheilpraktikerkreisen heiß diskutiert wurde 🙂
Ah.. Danke, sowas hab ich gesucht. Na dann ist der Fall für mich klar. Spricht was gegen die äussere Anwendung ins Fell? (hab ja jetzt ne riesen Flasche daheim und kann nix damit anfangen)
Da müsstest du aber luterweise zuführen. Meine Galgoletten bekommen 10 ml/Tag (Rüde m .85 cm SH u. 32 kg) u. 5 ml +Hündin Mut ca. 65 cm SH u.ca. 29 kg). Beide vertragen das seit 2 Jahren gut, keine Zecken/Flöhe seither.
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich hier rein gekommen bin, aber das Thema Zeckenschutz ist viel zu wichtig, um nicht auch meinen Tipp abzugeben. Ich selbst habe zwei Freigängerkatzen. In diesem Jahr werden beide von Zecken heimgesucht. In der letzten Jahren musste eher unsere Schwarz-Weiße leiden. Chemie in jeder Form lehne ich als Zeckenschutz ab, auch Halsbänder und sogenannte Bio-Spot-Ons. Ich habe gute Erfahrungen mit nativem Kokosöl gemacht. Hauchdünn auf die eigenen Hände aufgetragen und dann ins Fell massiert hält es die Zecken zumindest so lange fern, bis die Miezen alles wieder abgeschlabbert haben. Kokosöl, und zwar nur das allerbeste Bio-Öl, Erstpressung, kaltgepresst, schmeckt fast allen Miezen vorzüglich und das soll es auch. Es ist nämlich absolut gesund für die Miezen. Man muss eben ab und an mal nachlegen, aber wirklich nur wenig auftragen, sonst sehen die Miezen irgendwie nass und kleberig aus. Ich nehme es übrigens auch und zwar an meinen Beinen gegen die fiesen Herbstgrasmilben. LG moni
So.. Jetzt komme ich… Ich bin nämlich verwirrt. Ich habe zwei Hunde 8 & 9kg schwer… Habe Schwarzkümmelöl bestellt und nen tollen Text mit Dosierungsangabe erhalten der da sagt bis 15kg 1/2 Teelöffel pro Tag. Jetzt hat mich jemand aufgeklärt, dass zu hohe Dosierung toxisch wirkt auch beim Hund… Das stand natürlich nicht in dem Beipackzettel… Sie findet meine Dosierung zu hoch und gibt selbst nur 3 Tropfen 3x pro Woche beim 20kg Hund (allerdings verwendet sie das nicht gegen Zecken, da hat sie Knoblauch). Im Netz finde ich aber nix dazu und die Dosierungsangaben variieren je nach Seite beträchtlich…. Kann mir jemand weiterhelfen (am liebsten mit Quellenangabe), wie hoch man dosieren darf ohne, dass das Öl toxisch wirkt aber so hoch, dass es die Wirkung gegen Zecken beibehält (Kokosöl nützt bei meinen zu wenig).
Hallo danke für Eure Artikel finde sie sehr interessant. Bin jetzt nur Unsicher zum Thema Schwarzkümmelöl. Ihr habt unter anderem die Firma Auenlandkonzept erwähnt, mit gutem Katzenfutter, diese verwenden es aber wenn ich es richtig verstanden habe im Futter. Habe dieses Futter gerade bestellt. und bin jetzt verunsichert? Was ratet Ihr mir
Hallo Erika, die Auenland-Dosenkost für Katzen enthält kein Schwarzkümmelöl. Zumindest laut Internetseite. Wo hattest Du das denn gesehen? Die Problematik beim Schwarzkümmelöl ist, dass man es regelmässig geben müsste, damit es (vielleicht) wirkt (was auch noch gar nicht bewiesen ist), aber regelmässige Gaben auf Dauer schädlich für Leber und Nieren sind. Eine Lösung wäre, wenn dort tatsächlich Schwarzkümmelöl enthalten sein sollte, das dann nur selten (z.B. alle 4-5 Tage) zu füttern.
*Zwinkeraugen* Jasper
Lasst die Finger weg von Schwarzkuemmel. Meine drei Katzen sind vergiftet, es sammelt sich in der Leber und wirkt toxisch, dank Katzenfutter.
Wer kann mir sagen was ich gegen Zecken und Flöhe nehmen sollte oder kann.
Ausser Kokosöl ist uns nichts bekannt, leider. Das hält aber anscheinend nur 6 Stunden vor. Eine andere Alternative ist den Garten „zeckenärmer“ zu bekommen auf natürliche Weise. Da gibt es mittlerweile zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten im Internet.
Warnung vor Schwarzkümmelöl:
Unsere Erfahrungen mit Schwarzkümmelöl im Katzenfutter.(2Sorten der Firma VET-Concept.
Gleichzeitige schwere Lebervergiftung bei unseren 3 Katzen nach ca. 5-6 monatiger Fütterung dieses 2 Sorten.(Ente und Rentier).
http://angelobashira.wix.com/info
Klasse Artikel, Danke! Sag mal, es gibt diverse BARF-Gruppen auf Facebook, welche meinst Du genau? LG, Kristine
Hallo Kristine, die Gruppe ist die Katzen BARFen. Die einzige reine Katzengruppe, in der fast alle Admins und viele Gruppenmitglieder Ernährungsberater für Hund und Katze sind 😉
https://www.facebook.com/groups/215633838564342/?fref=nf
*Zwinkeraugen* Jasper
Großen Dank für diese hervorragende Recherche und danke für’s Teilen!
Hab meinen 3 Minzle leider schon letzte Woche angefangen, das Schwarzkümmelöl zu geben …ich hör jetzt sofort auf damit. Hoffentlich überleben sie es!
Erfahrung: Alle 3 sind quietschfidel, haben seither keine Zecken mehr heimgebracht und ein besonders schönes Fell bekommen. Alle drei mögen das Öl und eine davon liebt es regelrecht. (die wird sauer sein, dass sie das nimmer bekommt, aber die Gesundheit ist mir wichtiger).
Liebe Grüße, Lea
Du kannst ja überlegen, das SKÖ äußerlich ins Fell zu streichen. Ich mache das bei meinen Hunden nun so, dass ich vor Touren durch den Wald jeweils etwas davon ins Fell verteile. Bislang habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Und im Fell wird es wohl nicht lebertoxisch wirken. ?
Hallo Simone, leider ist dies nicht korrekt. Die Haut ist das größte Organ und die Bestandteile werden über die Haut genauso vom Körper aufgenommen und müssen verarbeitet werden. In dieser Studie über Teebaumöl haben schon 60ml auf 3 Katzen ausgereicht sie zu töten:
http://vdi.sagepub.com/content/10/2/208.full.pdf
Jetzt ist Teebaumöl natürlich deutlich toxischer als Schwarzkümmelöl, aber das Prinzip der Verarbeitung ist dasselbe. Es ist also auch äusserlich nicht zu empfehlen!
Das ist lieb, liebe Simone.
… ich glaub, jetzt gelernt zu haben, dass das auch transdermal gefährlich für Katzen sei. (obwohl ich bei Dir bin, und auch glaube, mich zu erinnern, dass transdermale Medikamente nicht oder nur sehr begrenzt durch die Leber gehen)
Für Hunde scheint es ja sowieso kein wirkliches Problem zu sein, weil die dieses Enzym ja scheinbar haben und die Terpene abbauen können. Ma sollt’s halt glaub ich nicht zu hoch dosieren, oder?
<3
Hallo Lea, wenn Du meinst, dass das Fell schöner geworden ist, dann liegt das an bestimmten Fettsäuren. Dafür musst Du aber kein Schwarzkümmelöl verwenden. Für die Katze besonders gut zu verwerten und bei kommerzieller Ernährung ein wichtiger Ausgleich wäre zum Beispiel ein gutes Fischöl. Das macht das Fell auch schön und manche Katzen lieben den Fisch-Geschmack ebenfalls.
Danke, lieber the3cats+1.
Eigentlich fehlt es ihnen eh an nix – sind Freigänger fangen ihre natürliche Nahrung. 🙂
… mir ist’s nur aufgefallen, dass das Fell irgendwie weicher und glänzender ist – nicht dass es sonst fahl oder stumpf gewesen wär, aber ich glaub, es hat sich irgendwie verändert.
Und nochmal danke – weil ich’s jetzt grad sehe, dass Du oben schon auf Simones Kommentar geantwortet hast. Ich werd auch das nicht tun, denn die Wirkung (auch Nebenwirkung) bei transdermaler Anwendung ist niemals zu unterschätzen!
<3
Hallo zusammen.
Wie es so ist, durch Zufall bin ich auf diese Seite gelangt.
Ich habe meinem Mischlingshund – knapp 8 Jahre, 8 kg – seit seit dem 1. März 2016 jeden Tag 3 Tropfen ägyptisches Schwarzkümmelöl über das Futter gegeben…ich hatte einige „Artikel“ gelesen, dass das gut helfe gegen Zecken und Flöhe…da ich diese Spot-ons nicht mehr geben wollte.
Jetzt bin ich wirklich erschrocken, als ich diesen Bericht gelesen habe und hoffe, dass ich meinem Schatz keinen Schaden zugefügt habe 🙁
Ich werde ihm das ägypt. Schwarzkümmelöl nicht mehr verabreichen. Und werde beim TA mal ein Blutbild machen lassen und hoffe hoffe HOFFEE das es noch keinen Schaden zugefügt hat.
Auf jameda.de habe ich einen Eintrag von einem THP gefunden, und dieser
meint, er habe jahrelange Erfahrung mit Schwarzkümmelöl bei Hund und Katz. Er habe keine Vergiftungen miterlebt…diesen Eintrag findet man mit Hilfe von Google „Schwarzkümmelöl Hund“ eingeben und dann erscheint dieser Beitrag beim Runterscrollen..
Ich hoffe – aus rechtlicher Sicht – darf ich das hier schreiben..aber ich denke, der Beitrag kann – wie eben von mir genannt- schnell gefunden werden und ist für die Öffentlichkeit einsehbar.
Danke für den Beitrag – und wie gesagt, ich gebe es nicht mehr!
Hallo Jessy & Pancho,
im Gegensatz zu anderen für Katzen gefährlichen ‚Giften‘ wie Permethrin in Hunde-Spot-Ons oder Teebaumöl ist Schwarzkümmelöl ja um einiges schwächer. Man sieht also keine unmittelbare Reaktion – die Niere und/oder Leber werden langsam geschädigt und irgendwann fangen dann erste Einschränkungen an. Jede Katze ist anders und weil das langsam geschieht, können die Tierhalter oder Behandler die Verbindung zu dem eigentlichen Verursacher nicht mehr herstellen. Solche Aussagen „wir machen das schon immer so und es ist nie was passiert“ sind einfach nicht mehr zeitgemäss und die hören wir auch im Ernährungsbereich ständig, wo Auswirkungen von Fehlernährungen sehr ähnlich sind. Ein guter ‚Behandler‘ sollte eine better safe than sorry policy vertreten und da gehört eben solch ein Stoff nicht ans Tier. Hier in den Kommentaren ist auch ein Link zu einem Facebookbeitrag einer THP, da wird das auch nochmal aufgegriffen. Auch zu Hunden. Wir sind ja hier eher die Katzenfraktion und für Hunde gelten mildere Maßstäbe, aber wenn Du große Sorgen hast, dass es doch geschadet haben könnte, dann versuch einen guten Behandler zu finden (Tierarzt, THP), der Pancho mit einer sanften Entgiftungstherapie helfen kann. Medikamente hinterlassen auch ihre Spuren in Leber und Nieren, das gehört zum Standardrepertoire.
Alles gute für euch.
*Zwinkeraugen* Jasper
Hello?…kurze Frage zu dem Thema. Wie sieht es mit Neemöl aus? Im Netz sagt man, dass es auch giftig ist.
Hallo Bea,
nach Sutton et al., die 2009 die Wirkung von Neemöl (Margosa) an 37 Katzen untersucht haben, war lediglich 1 Katze unauffällig. Alle zeigten mehr oder weniger schwere Symptome, 5 mussten eingeschläfert werden. (Apparent adverse reactions to neem (margosa) oil in cats – Veterinary Record 2009 164: 592-593) Die Angaben für Neemöl sind noch eindeutiger als die für Schwarzkümmelöl 😉
LG Silke
Danke für Deine Antwort und die Quellenangabe. Wusste, dass du eine Antwort parat hast?Werde mal selbst stöbern… Meine Frage begründet darauf, da einer unserer Dozenten gesagt hat, dass es nicht schädlich ist und bei Katzen angewendet werden kann. Ich selbst war nicht im Seminar und habe es nur weitergetragen bekommen. Mich hat es sehr gewundert und Du bist mir sofort in den Kopf geschossen. Dachte mir, da frag ich mal die Silke? Werde mich die Tage über deine Quellenangabe selbst nochmals einlesen und evtl. den Dozenten vor Ort nächsten Monat ansprechen. LG Bea
Ja, den solltest Du auf jeden Fall ansprechen *find* In dem Artikel steht, dass die Folgen vergleichbar mit Permethrinvergiftungen sind. Und zu den 5 eingeschläferten sind auch 2 so gestorben (hatte ich vorhin überlesen). Sowas sollte nicht weiter verbreitet werden….
Die Aussage kenne ich auch, dass man Niemöl bei Katzen anwenden könnte. die kommt vom Doppel-Doc. Hab mich da auch gewundert
Hm… zu schade… Dann fallen Lavendelöl, Zedernöl und Zitronenöl ja ganz sicher auch flach… Eine Bekannte tut davon eine Mischung tröpfchenweise über einige Tage ihren Hunden in die Ohrfalte und sagt, diese werden dann nicht mehr befallen. Werde ich dann ganz sicher auch lassen, genau wie die Spot Ons mit Geranienöl. Kokosöl hab ich meiner Merle vor einigen Tagen verabreicht, allerdings ist sie eine Halbperserin, ihr Haarkleid ist hauchfein wie das eines Angorakaninchens und nun sieht sie trotz aller Vorsicht struppelig und verschmiert aus. Allerdings seitdem keine Zecke mehr, nach ansonsten mindestens einer festgebissenen pro Tag.
Hallo,
ich bin ganz krank vor Sorge, ich habe meinen beiden jungen Stallkatzen seit ca. 6 Wochen täglich Schwarzkümmelöl gegen die verdammten Zecken ins Futter gegeben, und jetzt lese ich erst, daß es giftig ist!!!
Ich höre natürlich sofort damit auf, aber ich habe große Angst, ihnen geschadet zu haben. Was kann ich tun, zum Tierarzt bekomme ich sie auf keinen Fall, es sind „Spezialfälle“ aus dem Tierheim, die ich mit sehr viel Zeit und Mühe und Tricks so weit habe, daß sie sich streicheln lassen, aber ein Tierarztbesuch würde zum jetztigen Zeitpunkt das mühsam aufgebaute Vertrauen sicher komplett zerstören…
Den Katzis geht es gottseidank gut, sie sind munter, fressen gut und haben ein wunderschönes Fell und keine einzige Zecke, obwohl sie sonst täglich neue hatten, sogar am After hatte eine mehrmals so einen widerlichen Schmarotzer. Seit einigen Tagen finde ich sie etwas rundlich, kann das schon auf eine Lebervergrößerung deuten?
Kann man irgendetwas zum Entgiften geben, oder etwas, was den Abbau fördert?
Oder baut die Leber die toxischen Stoffe mit der Zeit von selbst ab und wie lange dauert es?
Vielen herzlichen Dank für jeden Tip!
LG Gini
Hallo Gini,
wir können natürlich keine Fremdiagnosen oder Therapievorschläge machen. Es gibt natürlich entgiftungstechnisch einiges, was man tun könnte. Erste Anzeichen, dass es nicht vertragen wird, sind eher neurologischer Natur wie Torkeln, Zittern, Krämpfe und können noch 3 Tage nachdem die „Grenzwerte überschritten“ wurden auftreten. Ich persönlich würde die beiden jetzt intensiv beobachten. Wenn Du die Möglichkeit hast, eine THP für eine Entgiftung zu kontaktieren, dann wäre das sicher keine verkehrte Wahl, auch damit Du ruhiger schlafen kannst. Falls die Beiden Anzeichen zeigen sollten, wirst Du die auch sicher einfacher in die Box bekommen und dann sollte es natürlich ab zum Tierarzt gehen. SKÖ ist wie gesagt lange nicht so schlimm wie z. B. Teebaumöl, welches sofortiges Handeln erfordern würde. Es muss jetzt noch nichts passiert sein. Vorsichtshalber solltest Du es aber nicht mehr verwenden. Wenn jetzt nichts passiert ist, heisst das nämlich nicht automatisch, dass sie es problemlos vertragen. 😉
Viel Glück für Euch,
LG Silke
Vielen Dank für die super Info!! Alle wichtigen Fakten kurz, bündig und sympathisch zusammengefasst. Meow!! 🙂
Leider les ich das zu spät. Hatte vor einiger Zeit zufällig gelesen Schwarzkümmel-Öl ist gut gegen Zecken, zack hab ich paar Tropfen auf den Nacken von meinem Ninja einmassiert. Ca eine Woche später: Alle Haare abgefallen, Schuppen und Rötungen. Es tut mir so leid 🙁 Never again!
Danke für die vielen Kommentare, war wieder auf der Suche nach Schwarzkümmel für Kater und fand die Berichte. Danke auch für die Erklärung bzgl ätherischen Ölen. Meinen Hunden gab ich mehrere Jahre Schwarzkümmmel und Teebaumöl, ein Tropfen auf bzw ins Ohr und hatte keine Probleme. Als die Katze kam, nur noch kokosöl für alle – auch mich. Danke Euch.