So, jetzt hat Frauchen keine Entschuldigung mehr. In der Vergangenheit hatten wir ja schon öfter mal Diskussionen, als ich ihr klar machen wollte was ich will. Das fettige große Stück Fleisch da aussen zum Beispiel. Was bekommt der sprechende Kater? Das jämmerliche kleine Ding da vorne.
Da ist echt Hopfen und Malz verloren. JETZT hat die aber keine Ausrede mehr. Die hat nämlich „Was Katzen wirklich wollen“ gelesen. Und ich habe es gesehen!
Was das ist? Das ist ein Buch aus dem Gräfe & Unzer Verlag:
Dr. Mircea Pfleiderer, Birgit Rödder
Was Katzen wirklich wollen
208 Seiten, mit ca. 150 Farbfotos.
Format: 18,5 x 24,2 cm, Hardcover
Preis: 16,99 € (D) / 17,50 € (A) / 24,50 sFr
ISBN: 978-3-8338-1715-1 (auch als ebook erhältlich)
Die Mircea hatten wir schon mal erwähnt als es um den Futterdome ging und daß die vom Paul gelernt hat, der ein ganz großer auf dem Gebiet der Verhaltensforschung bei Katzen war. Die Mircea hat aber gezeigt, daß sie nicht weniger groß ist. Die hat mittlerweile eine Farm in Südafrika und beobachtet südafrikanische Kleinkatzen. Sie hat selbst leider keinen Blog, die Webseite enthält nur spärliche Informationen, aber die Andy war schon mal da und die hat einen Blog über ihre ganzen Afrika-Erlebnisse und berichtet dort.
Auch die Birgit muss sich vor niemandem verstecken. Die hat nämlich an der Uni Bonn studiert, da wo die ganzen Materialien vom Paul gelandet sind, und ist eine waschechte Diplom-Tierpsychologin. Nicht so eine, die sich so nennt aber irgendwo an einer ausländischen Schule nur ein paar Kreuzchen gemacht hat. Nein, eine echte. Und die ist auch seit 1997 schon in Sachen Katzenverhalten unterwegs und hilft anderen die Katzen zu verstehen. Also quasi eine Dolmetscherin für Katze-Mensch / Mensch-Katze. Wobei die Richtung Mensch-Katze eh klar ist. Wir klauen hier mal einen Spruch, den wir bei Facebook gesehen haben:
Aber zurück zum Buch.
Gedolmetscht wird da tatsächlich total viel.
Es fängt ganz einfach an. Mit dem Bausatz der Katze, den Sinnen, den Besonderheiten, der Katzensprache.
Schöne Formulieren zergehen auf der Zunge und machen Freude am Weiterlesen. „…was holt er [der Mensch] sich ins Haus? Ein Abenteuer!“ ist so eine dieser Formulierungen.
Uns Katzen wird ständig Mausblut um den Bart geschmiert: „Und sie ist nicht nur irgendein Raubtier, sondern das höchstentwickelte und das „typischste“ Raubtier unserer Erde.“ Eigentlich hätte das „er“ heissen müssen, bezogen auf „der Kater“. Aber über solche Kleinigkeiten sehen wir hinweg.
Weiter geht es mit der Reise und wie die Hauskatze zu dem „Haus“ im Namen gekommen ist. „Die Katze ist das einzige Tier, das sich selbst domestiziert hat.“ Immer wieder mehr wird von der spannenden Entwicklungsgeschichte erklärt und der Bezug auf die Hottentotten [die „Wilden“ (Katzen), Anm.d.R.] hergestellt. Man versteht, wie es dazu kam, wie es war und wie es immer sein wird. Und daß das gar nicht anders geht, als dass wir bald wieder als Götter verehrt werden müss(t)en. (Das stammt von mir.)
Detailgetreu mit kleinen Beispielen werden die einzelnen Verhaltensweisen erklärt. Wie der Umgang mit der Beute und dem Futter ist. Daß man Katzen, die nur ihren Napf voll bekommen eine Ersatzbeute anbieten sollte in Form von Spielzeug, damit sie ausgelastet bleiben.
Das Buch räumt mit einigen „Urban Legends“ auf. So ist auch der Titel „Die Katze, ein geselliger Einzelgänger“ wundervoll gewählt um zu verdeutlichen, warum Katzen nicht einzeln gehalten werden sollten. Wie Katzen untereinander kommunizieren und wie man Signale erkennen kann. Das letzte Kapitel widmet sich Katzenanfängern, die dort wertvolle Tipps finden.
Es ist allerdings kein Buch, welches man eben in einem Rutsch durchlesen kann. Für uns kann es niemals zu viele Informationen auf kleinem Raum geben, aber wir haben uns selbst ertappt, daß wir nach einem Kapitel schon mal Pause machen mussten um es sacken zu lassen. Auch haben wir viel gelernt und hinterher oft gedacht: „Wie war das nochmal?“ Und dann haben wir das Kapitel nochmal gelesen und später nochmal und ein klein wenig Neues war trotzdem wieder darin enthalten. (Deswegen hat die Rezension auch so lange gedauert.)
Alles in allem ein Buch, das auch für eingeschworene Katzenklugscheisser viel Überraschendes birgt und welches unserer Meinung nach als „Katzenführerschein“ Pflicht für jeden Katzenanfänger sein sollte. Ein Buch, das vom Umfang, den vielen Bildern, der gewohnt tollen Gräfe&Unzer-Druckqualität und dem für das Auge so angenehm übersichtlichen Aufbau für den Preis ein echtes Schnäppchen ist. Und so sieht das aus:
Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk sucht 😉
… und schon ist es auf meinem Amazon-Wunschzettel gelandet. 🙂 Danke dir für die Rezension!
Gerne 🙂 Ist aber auch wirklich ein „must have“
Die Alten checken das doch nicht – Hopfen und Schmalz verloren 😉
Schnurrer Engel und Teufel
Ja, habt ihr auch schon gemerkt, ne? Kein Verlass mehr auf die. Was machen nur erst die ganzen armen Katzen von den Dosies die sich noch weniger für uns interessieren?
*Zwinkeraugen* Jasper