Hui, da war hier aber Leben in der Bude.

Die Mama hat ja schon am Samstag angefangen rumzurödeln, Sachen umzupacken, zusammenzustellen, den Staub zu entfernen. Ich fand das cool, wenn die gerade an mir vorbeigelaufen ist und ich nicht tief geschlafen habe, dann habe ich sie erwartungsvoll angeguckt und sie hat mich gekrabbelt.

Gestern hat sie jedoch auch in „meinem“ Wohnzimmer rumgewuselt. Während ich vorher bei meiner Vor-Mama, der Nadine, immer totale Panik bekommen habe und die mich schon vorsichtshalber in ein sicheres Zimmer gebracht hat und die Tür zugemacht, ist der Staubsauger hier gar nicht so schlimm. Ich halte einen Sicherheitsabstand von 4 Metern ein und das reicht vollkommen. Anschliessend geht die ja nochmal mit dem Fauchdrachen über den Fussboden (Dampfreiniger Anm.d.Red.) aber der ist überhaupt nicht erwähnenswert. Ich habe nur gelernt, dass das dann ganz schön rutschig wird, quasi „Jinpa – Stars on Ice“, also bleibe ich einfach sitzen.

Und bei der gestrigen Aktion war mein Schutzabstand hinter der Couch. Irgendwann hat Frauchen mal hochgeguckt und mich gesehen. Eine neue Höchstleistung war vollbracht. Wurde natürlich gleich mit einem Fotoshooting gewürdigt. Ich habe den Gigantus erobert:

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Da bin ich noch nie gewesen. Frauchen war ganz erstaunt, was ein Staubsauger doch so alles bewirken kann. Als ich nach einiger Zeit dann wieder in meinen normalen Wirkungskreis gekrabbelt bin, bin ich irgendwie über die Couch, durch die Heizungsröhre, die an der Couch befestigt ist, über das Bodenkissen nach vorn gekrabbelt, so dass Frauchen völlig baff war. Was ein Parcour. Und das ohne Sturz am Wassergraben.

Ich nutze hier nämlich überhaupt keines der höherliegenden Angebote. Auf die Couch gehe ich nur ganz kurz, sobald die Mama mich anguckt flitze ich wieder runter. Die sagt zwar immer dass das völlig ok ist und dass ich das darf, aber ich traue mich nicht richtig. Die Recamiere nutze ich auch gar nicht mehr, seitdem ich meine 3 coolen Schlafplätze am Boden habe. Aber dass ich sowas kann, das habe ich bewiesen.

Eigentlich hatte die Mama so für ganz lieben Besuch geputzt, aber der wurde kurzfristig abgesagt wegen ‚Miezkrähne‘ oder so. Die hat dann mit der anderen Hälfte des lieben Besuchs telefoniert und da wieder ein paar Sachen erfahren, die ihr die Haare zu Berge stehenlassen haben. Tierschutz 2014 sieht dann so aus, dass eine egozentrische Person aus der Anderswelt – also fern jeder Realität – ihre Version der eigenen kleinen Welt durchzieht. Bestärkt von besten Freunden, die Freundschaft als blinde Gefolgsamkeit betrachten und nicht wagen würden zu kritisieren. Menschen, die kritisieren sind Feindbilder. Und so geht am Ende ein ganzes Königreich vor die Hunde (und Katzen), wenn sich keiner findet der das Schlachtfeld aufräumt. Frauchen hat sich das – bei der Traurigkeit der ganzen Thematik – etwas amüsiert angehört. Kennt sie doch gewisse Parallelen aus einem ganz ähnlichen Bereich.

Der liebe Besuch kommt jetzt nächsten Sonntag und wenn der Stabsauger wieder brummt weiss ich ja wo ich hingehen soll. Und ich soll ja sowieso der Star des Abends sein. Das macht dann vieles wieder wett. Das läuft dann hoffentlich anders als der Mann von oben gestern Nachmittag  da war und den neuen Dimmer für die Esszimmerlampe installiert hat. Der hat mich nämlich zum ersten mal gesehen und gleich alle Klischees erfüllt. „Einschläfern“ – „keine Lebensqualität“ – „wie besoffen“ – „geistig behindert“ Hallo? Ich bin zwar behindert, aber ich kann h-ö-r-e-n. … alle bekannten Stichwörter sind gefallen. Frauchen und ich haben ihm dann gezeigt wie wenig Lebensqualität ich habe…

Getoppt wurde das wettmachen, indem sie abends als es dann doch etwas kühl wurde, nachdem alle Heizungen aus sind, den Kamin angemacht und einen meiner 3 Lieblingsschlafplätze davorgestellt hat. Das Tablettbett mit meiner Babydecke:

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Jasper kann nur staunen.

Und hier mal der behinderte Kater ohne Lebensqualität:

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