Frauchen und ich bilden uns ja ständig weiter, was das weite Gebiet der Katzenernährung angeht und manchmal macht man kleine Entdeckungen und manchmal halt große.
Eine dieser großen Entdeckungen haben wir über die Seite von Susan Thixton gemacht, auch bei Facebook aktiv. Die Seite heisst „The Truth About Pet Food“ was also für die Englisch-Schulschwänzer unter uns „Die Wahrheit über Haustierfutter“ heisst. Bei Facebook folgen wir den Nachrichten regelmässig, letztens waren wir auch mal auf der Internetseite und haben ein Buch gesehen, was uns neugierig gemacht hat. Der sehr dramatische Titel „Verbrechen, Lügen und Wahrheit über Haustierfutter“ und der noch akzeptable Preis haben Frauchen und mich verleitet auf den „Kauf-Mich“ Button zu klicken. Das Buch hat man auch schnell durch, viel zu schnell für unseren Geschmack, aber gleich auf den ersten Seiten gab es eine interessante Statistik.
Wir versuchen ja immer noch herauszufinden, ob man irgendwo Zahlen einsehen kann, welches die häufigsten Todesursachen organischer Art bei Katzen sind. Nierenversagen wird dort an erster Stelle vermutet, aber wirkliche Zahlen gibt es nicht. Die Zahlen könnten dann Aufschluß geben, wie weit der Sumpf der Fehlernährung schon fortgeschritten ist, immer im Hinblick auf die Pottenger Studien.
In dem Buch haben wir jedoch etwas anderes interessantes gefunden. Nämlich die 10 häufigsten Krankheiten, warum ein Katzenhalter den Tierarzt aufsucht. Aufgeführt – jährlich – von der größten Amerikanischen Haustierkrankenversicherung. Und da können wir sicher sein, daß die Zahlen stimmen und zudem ist das Land groß genug, damit die Zahlen als repräsentativ gelten können.
Die Top 10 der Krankheiten waren in 2007 wie folgt:
- Erkrankungen der Harnwege
- Magenprobleme / Gastritis
- Nierenversagen
- Darmentzündung / Durchfall
- Hautallergien
- Diabetes
- Dickdarmentzündung / Verstopfung
- Ohr-Infektionen
- Atemwegsvirusinfekt
- Schilddrüsenüberfunktion
In dem Buch kommt jetzt der spannende Teil! Da hat Susan nämlich mal fett markiert, welche der Erkrankungen aller Wahrscheinlichkeit nach aufgrund einer Fehlernährung entstanden sind. Bei den Hunden war das nicht ganz so dramatisch. Aber schaut mal hier, was bei den Katzen rausgekommen ist:
- Erkrankungen der Harnwege
- Magenprobleme / Gastritis
- Nierenversagen
- Darmentzündung / Durchfall
- Hautallergien
- Diabetes
- Dickdarmentzündung / Verstopfung
- Ohr-Infektionen
- Atemwegsvirusinfekt
- Schilddrüsenüberfunktion
Ganz schön heftig, oder?
(ab hier Update 20.02.2013, 16:15 Uhr:)
Da wir mittlerweile auch Daten aus 2011 bekommen haben, hier mal im Vergleich wie sich die Rangliste über die Jahre verändert hat:
Die Top 10 der Krankheiten waren in 2009 (aus dem Buch entnommen) wie folgt:
- Erkrankungen der Harnwege
- Magenprobleme / Gastritis
- Nierenversagen
- Schilddrüsenüberfunktion
- Diabetes
- Darmentzündung / Durchfall
- Hautallergien
- Zahnerkrankungen
- Ohr-Infektionen
- Augeninfektionen
Und hier mal die Übersicht aus 2011. Insgesamt 485.000 versicherte Tiere haben in 2011 Tierarztkosten in Höhe von 46 Millionen US Dollar verursacht, das sind knapp 95 US Dollar pro Tier. Nachfolgend die 10 häufigsten Ursachen:
- Blasenentzündung
- Chronische Nierenerkrankungen
- Schilddrüsenüberfunktion
- Magenverstimmung
- Zahnerkrankungen
- Diabetes
- Darmerkrankungen / Durchfall
- Ohr-Infektionen
- Hautallergien
- Lymphdrüsenkrebs (unschlüssig, ob ernährungsbedingt)
Die Zahnerkrankungen rutschen stetig nach oben, Blasenentzündung und Harnwegsinfekt sind nicht wirklich verschieden, bleiben unangefochten auf Platz 1. Die Nieren sind eins nach oben gerutscht, Diabetes rangiert im Mittelfeld, die Schilddrüse rückt langsam nach oben. Allergien scheinen besser zu werden.
Wenn man sich da überlegt, was Mangelernährung alles anrichten kann. Wie ein chinesisches Sprichwort schon sagt: „Wer der Vater einer Krankheit ist, ist egal. Aber die Mutter ist immer die Ernährung.“
Vielfach kommt es auch auf den Tierarzt an. Wie bei bestimmten Erkrankungen behandelt wird, ob die nach Schema F behandeln oder auch für neues offen sind. . Meist erkennt man dann ja auch erst die Kompetenz eines Tierarztes, denn Impfen + Wundversorgung ist ja eher 0815. Jedoch wenn eine ernstere Erkrankung ins Spiel kommt, jedes Tier auf die Behandlung unterschiedl. anschlägt, dann sind einige doch überfordert.
In Kurzform: Vor gut 8 oder sogar 9 Jahren (müsste ich mal nachschlagen *flöt*) wurde bei Felix Struvit festgestellt und wir haben davor auch nicht die typische SuFu Marken verfüttert. Er bekam dann RC (begeistert war ich nicht davon) und AB, jedoch schlug es schnell bei ihm an. Es gab dann auch einmal einen kurzen Rückschlag aber danach war gut. Und meine TÄ hat sich stets meine Ideen und Infos angehört und sich dann selber noch schlau gemacht. Dann fing ich an, Felix täglich mehr in Bewegung zu bringen … wir haben Sport gemacht Denn ich hatte gelesen (mein Buch http://www.amazon.de/Ern%C3%A4hrung-Hund-Katze-Linda-Case/dp/3794520211/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1361362135&sr=8-4) , dass Struvit überwiegend Indoors bekommen, da diese sich auch nicht so viel bewegen und durch Bewegung ja auch Magnesium abgebaut wird. Meine TÄ war begeistert 😉
Es ist nicht immer ganz so einfach. Genauso kann eine gesunde Ernährung, viel Bewegung auch nicht für ein langes Leben garantieren. Es spielen soooo viele Faktoren eine Rolle … da hat man es echt nicht einfach 😉
LG
Marlene
Hallo Marlene,
das sind jetzt sooo viele Informationen in Deinen Zeilen 🙂
Katzenernährung ist ja keine einfache 1+1=2 Rechnung sondern eine sehr komplexe Gleichung, die man auf verschiedene Wege lösen kann.
Struvitseine entstehen normalerweise (den ganzen Hergang mal weglassend) üblicherweise durch Flüssigkeitsmangel. Spezialfutter und Bewegung können ein Weg sein, die Umstellung auf fleischhaltige Kost genauso. Der Stoff, der in Spezialfutter enthalten ist (DL-Methionin, synthetisch zugesetzt) und harnansäuernd wirkt ist z.B. in roher Putenbrust ganz natürlich enthalten.
Bei einer artgerechten Ernährung – zumindest mache ich die Erfahrung bei meinen 3 – muss man die Katze eigentlich nicht zum Spielen motivieren, sondern sie fordern das von sich aus. Ohne Kohlenhydrate wie sie in Billigfutter (und dazu zähle ich ganz besonders auch RC) vorhanden sind ist der Bewegungsdrang deutlich höher, weil der Stoffwechsel nicht mit der Mörderaufgabe (kleiner Kalauer) belastet ist zu versuchen Kohlenhydrate zu verabeiten, was er auch gar nicht kann.
Aber wie Du schon sagst – es spielen zu viele Faktoren eine Rolle und es gibt keinen Richter und keinen Katzenführerschein und die Gleichung „gesunde Katze“ kann man auf viele verschiedene Wege lösen. Nur an die Lösung machen, das sollte man. Und das hast Du ja getan 😉
Liebe Grüße,
Silke
Ich glaube nicht, dass er sonst nun bald seinen 14 jährigen Geburtstag feiern würde. Aber so langsam merkt man ihm das Alter an. Er schläft viel, jedoch durch Ernie bekommt der schon in Bewegung und ist aktiver 😉
Seit dem 10 Lebensjahr mache ich immer ein großes Blutbild, Urinuntersuche (die haben wir eh jährlich gemacht, dass ich immer frühzeitig hätte eingreifen können – war aber bis jetzt nie erforderlich :)), Zähne (er hat noch alle *hehe*…
Nur ist Felix nicht der Praxis Vorzeigekater und wird zum regelrechten Untier. 🙁 Wie ich letzten Jahr Okt. mit ihm in die Tierklink gesaust bin, dachte ich, dass er da mitmachen würde, da er ja sich im Kreise drehte und die Augen hin und her gingen, das er vielleicht zu müde ist. Ja Pustekuchen, der ging dort an wie ein Zäpfchen :Shock:
Deshalb muss ich mal schauen, wie ich das beim diesjährigen Checkup mache. Ihn unnötig ruhig stellen, wenn nichts ernstes ist möchte ich auch nicht (auch wegen dem Alter).
*soifz*
LG
Marlene
Wirken bei Felix Baldrian oder Katzenminze? Bei vielen Katzen hilft es , wenn er auf dem Behandlungstisch ein Stinkesäckchen gereicht bekommt. Und hast Du mal Klickertraining probiert? In der Vorschau zu Birgit Lasers DVD gibt es geniale Übungen („pieks“) die helfen können es ihm leichter zu machen: ab 5:15 und 5:42 😉 LG Silke
http://www.youtube.com/watch?v=xNJBEXpgOu8
Ist schön ganz schön erschreckend 🙁 Katzies haben die selben Krankheiten wie ihre Dosies! Klar kommt das vom Futter und von der Lebensweise – das liegt auf der Hand.
Schnurrer Engel und Teufel