Wir hier in NRW haben ja dieses Jahr etwas Glück gehabt mit dem Sommer. Die richtig heißen Tage kann man an einer Pfote abzählen.

Trotzdem sind wir dieses Jahr dazu übergegangen nicht mehr bei jeder Fliege hochzuschrecken und neue Fangrekorde aufzustellen. Wir hören uns das ‘ssssssss’ auch mal eine ganze Zeit an. Und wenn das ‘ssssssss’ aufhört, dann weiss Frauchen jetzt auch, dass die nicht bei uns im Magen sind sondern sich darum bewerben dass deren Kinder bei uns im Magen landen, die legen nämlich Eier auf unser Futter!!! Auf unser Futter!!! Auf meins!

Wenn ihr also so kleine weisse Stäbchenpakete auf dem Futter seht, die nur so aussehen als würde einer eine Strichliste führen, dann wisst ihr da waren Fliegen dran. Wollen wir nicht am Futter haben.

Eine andere Sache im Sommer sind die heißen Temperaturen und das Fleisch. Während andere Kulturen jetzt das Fleisch und ihre Holzkästen aka Dörrautomaten mit Sonnenkraft rausholen und das Fleisch darin trocknen lassen, sind warme Temperaturen für uns eher etwas doof. Im Prinzip trocknet das Fleisch nur ein, aber 100% hygienisch arbeiten unsere Frauchen und Herrchen auch nicht in der Küche (machen wir uns nichts vor) und aus einer Bakterie können über ein paar Stunden schon mal 16 Millionen werden. Das Fleisch sollte also etwas kühl gehalten werden, aber natürlich nicht zu kühl.

Wir haben da mal was vorbereitet.

Das “Fliege -go-home-Futterhäuschen”

Als erstes hat die Mama uns ein Futterhäuschen gebaut, in das die Fliegen nur mit großer Anstrengung gelangen:

Futterhäuschen

Man benötigt:

1 möglichst großes Häuschen, wie das XL Papphaus von Zooplus
1 stabile Unterlage für den Boden, möglichst abwaschbar und lebensmittelecht (!) (Anm. Jasper: Hier ein Glasbrett und ein Stück Kunststoffunterlage, dem behinderten Kater geklaut. Er hat jetzt was schöneres bekommen)
2 Stücke Fliegengaze, etwas größer als ein DIN-A-4 Blatt
Schere oder Messer
2 Klebestreifen zum vorübergehenden Fixieren
Eventuell einen Tacker wenn gewünscht

So geht’s:

  • Das Dach vom Papphaus grob vorfalten
  • Die Fliegengaze zuschneiden, dabei überlappend mit einem Klebestreifen fixieren
  • Das Dach vom Häuschen auf einen der beiden Eingänge stellen
  • Die Gaze innen auf den Eingang legen und evt. oben mit einem Klebestreifen fixieren
  • Das Häuschen wird mit einfachen Plastiksteckschrauben zusammengesteckt – für die Stelle wo die Schrauben durch die Gaze gehen ein kleines Löchlein in die Gaze schneiden
  • Alle Steckverbindungen befestigen
  • Das Haus umdrehen und auf der anderen Seite dasselbe machen
  • Das Glasbrett auf die Unterlage legen, dabei die Ränder neben der Kratzpappe beherzt etwas herunterdrücken, dass eine gerade Auflagefläche entsteht.
  • Die Plastikauflage drauflegen und das Dach auf das Unterteil setzen
  • Dabei darauf achten, dass die Gaze schön glatt und gerade zwischen Oberteil und Unterteil sitzt
  • Die restlichen Steckverbinder befestigen
  • Oben die Gaze wenn gewünscht in der Mitte der Pappverbindung festtackern, das gibt auch zusätzliche Stabilität
  • Die Gaze unten mit dem Sockel des Häuschens abschließend abschneiden und den Klebestreifen lösen

Die Mama sucht noch die coolen Tischdeckengewichte, dann kann man die an die Gaze klippen, dann hängen die Türchen immer gerade runter und die Fliegen können heimfliegen. Unser Fleisch nehmen die nicht mehr als Nistplatz. So!

Ein stabiles Futterhäuschen, das wir gerne nutzen für unter 10 Euro. Hält auch kleineren Sauereien stand und wenn man möchte kann man das innen noch mit Klebefolie auskleiden, dann ist das sogar hygienisch abwaschbar.

Der Kühlnapf

Mit so einem Kühlnapf kann man bei empfindlichen Katzen natürlich gar nicht punkten. Die Akzeptanz eines Futters steigt nämlich auch mit der Temperatur und ist bei einer der Körperwärme sehr ähnlichen Temperatur von 36°C auf dem Höhepunkt angekommen.

Bei Katzen die das Futter sofort vertilgen ist das auch tofte, aber das machen hier nur der Jinpa (Mehr! Ich will mehr! Ich verhungere!) und die Lucy (Schnell weg bevor die Kater kommen!). Der Linus und ich sind aber hier die Geniesser, die Amuse Bouche Gourmater (=’Gourmet’+’Kater’). Leider gibt es hier aber keine kleinen Häppchen, also teilen wir uns das selbst ein. So braucht das schon mal 4-5 Stunden bis das Futter ganz weg ist und der Linus und ich wir teilen uns einen Napf.

Wenn das so heiss ist gibt es das Futter für uns jetzt gekühlt. Da muss unser Stoffwechsel zwar u.U. mehr ackern, aber dafür ist das Futter dauerhaft frisch und die eine Bakterie bleibt vermutlich nur eine Bakterie, damit werden wir locker fertig. Außerdem bekommen wir extra größere Stücke, damit wir noch kauen müssen und wenn die Mama mal so ein angelulltes Teil aufhebt, weil wir das doch nicht aufgegessen haben dann stellt sie immer fest wie warm das ist. Das Kauen sorgt also schon dafür, dass das Futter nicht eiskalt im Magen ankommt. Wenn ihr gewolftes bekommt oder große Schlinger seid, dann  ist das mit dem Kühlnapf vermutlich eher nichts für euch.

Hinweis: Was man übrigens niemals lange bei Zimmertemperatur und insbesondere heissem Wetter stehenlassen sollte sind jegliche Arten von Fisch oder Meeresfrüchten, da diese bei warmen Temperaturen besonders schnell verderben und bei schon leichtem Verderb starke Neurotoxine bilden.

Aber das macht die Mama ja (noch) nicht. Die Grünlippmuschen liegen noch artig im Froster.

Und so wird das gekühlt:

_the3cats_2014_08_03_9797
(Kühlnapfuntersatz im Froster)

_the3cats_2014_08_03_9799

Der Kühlnapf mit Futter in Glasschälchen.

Bei dem Kühlnapf handelt es sich um ein ganz einfaches Baby-Warmhaltetellerchen. Bekommt man überall für kleines Geld zu kaufen.

Wir fanden diesen besonders praktisch, weil man das Futter nicht direkt in den Kunststoffteller geben muss (kann man natürlich auch) sondern der ganz normale Napf hineinpasst und glatt auf dem Boden steht.

Anstatt des warmen Wassers – was man im Winter natürlich auch prima bei Streunerkatzen oder der Futterausgabe an Futterstellen machen kann – gibt man hier natürlich – ihr ahnt es – kaltes Wasser in das Tellerchen und friert das ganze ein.

Unser Froster ist neu, über Nacht war das komplett durchgefroren. Worauf man nur achten muss ist dass man das Tellerchen nicht ganz voll füllt, da sich das Wasser ausdehnt. So lasst ihr am besten den Schraubverschluss während des Einfrierens ab. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es den Teller “sprengt”. Man kann nämlich problemlos das blaue Unterteil von dem weißen Teller abziehen, das ist nur zusammengesteckt.

Wir haben den Teller einfach waagerecht gehalten und voll Wasser gemacht, dabei bildet sich automatisch eine Luftkammer – und haben ein perfektes Ergebnis erhalten:

_the3cats_2014_08_03_9842
(Kühlnapf im Futterhaus – erwischt!)

Mit dem Fleischthermometer beobachtet haben wir das ganze natürlich auch.

So sah es nach 2 Stunden aus:

_the3cats_2014_08_03_9852

Lammfleisch, gekühlt bei 8°C.

Nach 3,5 Stunden hatten wir gerade mal 11°C.

Da man das Futter nicht direkt in den Napf macht könnte man später sogar auch einfach den einen Kühlnapf gegen den anderen austauschen. Ansonsten reichen zwei Tellerchen – während der eine seinem Job nachgeht kann der andere sein erhitztes Gemüt wieder abkühlen.

Bei heißem Wetter ist es übrigens normal, dass wenig gefressen wird. Man sollte dann sein Hauptaugenmerk auf die Abendmahlzeit legen und hier dann vielleicht 2x füttern. Einmal Abends und einmal kurz vorm ins Bett gehen. (Wenn das mit der Nachtruhe hinkommt.) Oder bei Frühaufstehern (haben wir hier nicht) dann entsprechend früh morgens.

Und tagsüber kann man seine Katzen dann einfach mal das Tütchen Katzenminze entdecken lassen, das zusammen mit dem Häuschen gekommen ist.

_the3cats_2014_08_02_9774